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Bauer und Bäuerin in der Tracht der Insel Poel um 1820.

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Bauer und Bäuerin von der Insel Poel, Mecklenburg-Vorpommern

Historische Trachten von der Insel Poel, Mecklenburg-Vorpommern.

 

Bauer und Bäuerin von der Insel Poel am Anfang des 19. Jahrhunderts. (Bildquelle unbekannt)

Poel ist eine Insel in der Ostsee. Sie bildet die natürliche nördliche und östliche Grenze der Bucht von Wismar an der deutschen Küste. Die Nordküste der Insel liegt auch auf der Südseite des großen Golfes, der als die Bucht von Mecklenburg bekannt ist, in die die Wismarer Bucht mündet. Die Insel Poel bildet damit auf ihrer Nordseite den inoffiziellen Breitengrad der Nordgrenze der Wismarer Bucht. Es liegt in der Nähe der Städte Lübeck, Wismar und Schwerin und ist Teil der Metropolregion Hamburg.

Die ersten Bewohner von Poel waren in historischer Zeit Slawen, die zum westmecklenburgischen Stamm der Obotriten gehörten. Der slawische Herrscher und Herr von Mecklenburg Heinrich Borwin I. brachte deutsche Siedler aus den Gebieten Dithmarschen und Holstein im frühen 13. Jahrhundert auf die Insel.

Sie begannen um 1210 mit dem Bau der Kirche auf Poel. Die Kirche wurde in vier oder fünf Bauabschnitten erbaut und um 1350 fertiggestellt. Der Turm (der älteste Teil des Gebäudes) ist im romanischen Stil gehalten und ist mit seinen 47 Metern von fast allen Punkten der Insel aus sichtbar.

Das Kirchenschiff war ursprünglich romanisch, wurde jedoch um 1300 mit einem langen und hohen Chor vergrößert und zu dieser Zeit in den gotischen Stil überführt. Die Kirche, die noch heute eine Sehenswürdigkeit auf der Insel ist, beherbergt zwei geflügelte Marienaltäre aus dem 15. Jahrhundert, ein Triumphkreuz um 1450, einen seltenen dänischen Grabstein aus dem 13. Jahrhundert und das Modell eines Zeesenbootes* aus dem Jahre 1936. Seit etwa 1535 ist sie eine lutherische Kirche. Neben dem wöchentlichen Gottesdienst finden in den Sommermonaten auch viele Konzerte mit klassischer Musik in der Kirche statt.

Im 19. Jahrhundert durften die Bewohner von Poel Ziegelsteine für den Bau ihrer Häuser und Scheunen verwenden, so dass die früheren Gebäude fast komplett demontiert wurden. Heute kann man noch die eindrucksvollen Erdwälle und die meisten der Wassergräben sehen, die zwischen 1614 und 1618 zu Verteidigungszwecken errichtet wurden. Das Schlossgelände wurde in einer fünfzackigen Sternform gestaltet, und die Kirche mit ihrem Gelände wurde in Form eines Sternschwanzes (sog. Hornwerk*) in eine ähnliche Verteidigungsanlage miteingeschlossen.

Im November 1802 ging das Haus Mecklenburg unter Herzog Friedrich Franz I. in den Besitz des Heilig-Geist-Krankenhauses in Lübeck über. Der schwedische Teil der Insel wurde 1803 für 99 Jahre vom Herzog gepachtet. Im November 1802 ging das Haus Mecklenburg unter Herzog Friedrich Franz I. in den Besitz des Heilig-Geist-Krankenhauses in Lübeck über. Der schwedische Teil der Insel wurde 1803 für 99 Jahre vom Herzog gepachtet. Es blieb offiziell in schwedischem Besitz bis 1903, als es dann vollständig nach Mecklenburg zurückkehrte..

Seit dem 17. Jahrhundert ist Poel mit Dämmen und Brücken mit dem Festland verbunden.

* Ein Zeesenboot im plattdeutschen Zeesboot oder Zeeskahn, ist ein meist 10 Meter langes, weitrumpfiges Segelboot vom Typ Haffboot. Der Name leitet sich von der Art des verwendeten Fanggeräts ab, das als Zeese bekannt ist. Das Segelboot ist für relativ geschützte, flache Gewässer ausgelegt. Heute werden Zeesenboote hauptsächlich zum Freizeit-Segeln verwendet. Zeeskähne wurden spätestens Ende des 15. Jahrhunderts als Fischerboote benutzt, vor allem im Bereich des Pommerschen Boddens und der Stettiner Lagune. In der Stralsunder Chronik von 1449 schreibt Johannes Beckmann über Zesekahn.

** Ein Hornwerk ist ein Element der Befestigung des italienischen Bastionssystems.

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