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Die Rheintöchter Wellgunde, Woglinde, Floßhilde. Das Rheingold.

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Rheintöchter. Wellgunde, Woglinde, Floßhilde.

I. Das Rheingold. Kostümentwurf für den ersten Ring-Zyklus. Der Ring des Nibelungen.

Die Rheintöchter Wellgunde, Woglinde, Floßhilde.

DIE RHEINTÖCHTER. Aus blauer Wassertiefe schweben Woglinde, Wellgunde und Flosshilde, die Rheintöchter, in spielendem Uebermuth empor. Wasserrosen und Muscheln kränzen ihnen das aufgelöste Haar, ihr Oberleib ist in gold- und silberglitzernde an Fischschuppen erinnernde Panzer gekleidet, die von Perlenschnüren, Korallenketten, Schilf- und Muschelguirlanden abgeschlossen werden.

Den Unterkörper verhüllt eine Schleiergewandung, um deren Saum sich die Fische des Rheins munter tummeln.  Die Sonne fällt auf den Stern des Rheinhorts und entzündet seinen blendenden Goldglanz, dessen zauberisches Licht vom Mittelriff durch die Flut herr bricht und über die Hüterinnen des Schatzes lacht. Flosshilde ist unter den Rheintöchtern die Besonnenste – „Du  klügeste Schwester“ nennt sie Wellgunde – so wenig sie es auch verschmäht, an der Liebesneckerei mit Alberich Theiß zu nehmen.

Sie ist es, welche die Schwestern zu  dreien Malen mahnt, „des Goldes Schlaf“ besser zu hüten und sein Geheimniss nicht preiszugeben. Die stürmische Minnewerbung Alberichs beruhigt sie, da nur der in den Besitz des Rheinhorts gelangen kann, welcher der Liebe entsagt, und da einem solchen allein es gelingt, den Ring aus dem zauberischen Golde zu schmieden, der ihm die Anwartschaft auf „der Welt Erbe“ verleiht. Einer  solchen Möglichkeit spottet Wellgunde: „Denn was nur lebt will lieben.“

Alberich jedoch hat dem Geplauder der Schwestern gierig gelauscht, in seiner von der Wuth verschmähter Brunst verdoppelten Kraft entreisst er dem Riff das Gold, um „den rächenden Ring“ daraus zu schmieden und die Herrschaft der Welt als Einsatz für seinen Verzicht auf die Liebe zu gewinnen:
„denn hör‘ es die Fluth –
so verfluch ich die Liebe!“
Das Wehklagen der überraschten Mädchen tönt dem Räuber in die Tiefe nach. Der Knoten des tragischen  Verhängnisses, das Götter und Menschen dem Untergang weiht, ist hiermit geschürzt.

Quelle: Das Rheingold aus der Oper Der Ring des Nibelungen von Richard Wagner.  Kostümentwürfe für den ersten Ring-Zyklus von Prof. Carl Emil Doepler, 1876. Uraufführung am 22. September 1869 im Königlichen Hof- und Nationaltheater München.

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