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Normannischer Ritter in Kettenpanzer um 1070.

Normannischer Ritter (Waräger) in Kettenpanzer, aus der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts.


Rekonstruiert nach den Stickereien des Teppich von Bayeux und gleichzeitigen Originalwaffen.

Helm kegelförmig, aus eisernen, mit kupfernen Spangen kreuzweise verstärkten Platten zusammengenietet und mit breitem Nasenschutz versehen.

Den Körper deckt die ringbenähte, lederne Brünne (auch Brunnika, Panzerhemd und Haubert), die mit einer Kapuze, kurzen Ärmeln, ebensolchen Hosen und auf der Brust mit der zum anlegen der Brünne notwendigen, durch einen viereckigen Latz geschlossenen Öffnung versehen ist.

Bei dem Panzerhemd handelte es sich vermutlich um ein Kleidungsstück aus Leder oder Textil (Jacke oder Hose) mit einer großen Anzahl von Metallringen, die direkt in das Grundkleidungsstück eingenäht oder eingebunden waren. Im Gegensatz zu Kettenpanzern sind die Ringe nicht physisch miteinander verschränkt.

Aus Sammlungen oder archäologischen Ausgrabungen in Europa sind keine tatsächlichen Beispiele für diese Art von Rüstung bekannt.

Der Wandteppich von Bayeux ist fälschlicherweise so interpretiert worden, dass er mehrere verschiedene Arten von Rüstungen abbildet. Heute ist allgemein anerkannt, dass es sich bei praktisch allen Rüstungen auf dem Wandteppich um Standardpanzer handelt.

Die Unterschenkel sind mit Fell umkleidet und mit breiten Lederstreifen umwickelt. Die Füsse bedecken lederne Halbstiefel, an denen Sporen mit geradem Bügel und kurzem, vierkantigem Stachel sitzen. Unter der Brünne trägt der Ritter den Waffenrock mit langen Ärmeln und den Schwertgurt, an dem vermittelst eines durch die Brünne gesteckten Lederlappens das breite, lange, zweischneidige Schwert mit kurzem Griff, kurzer Parierstange und pilzförmigem Knauf in lederner Scheide befestigt ist.

Die Rechte stützt sich auf die langstielige Streitaxt mit halbmondförmiger Schneide.
Schild aus lederbezogenem Holze, länglich eiförmig, wenig gewölbt, metallbeschlagen mit Buckeln. Auf der Vorderseite ist ein Drache aufgemalt. Im Innern ein Riemen für den Oberarm, sowie ein lederner Handgriff.

Der Schild hängt über der rechten Schulter an der Schildfessel.

Quelle: Ritter und Soldaten von der Antike bis zur Neuzeit. Die Waffensammlung des Karl Gimbel.

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