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Schwert und Trachten des 15. Jahrhunderts in Deutschland.

Schwert, Trachten, Karl von Preussen, Mittelalter, Gewandung, Kostümgeschichte
Schwert und Trachten aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Schwert und Trachten aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.

Das Schwert in der Mitte befand sich in der auserlesenen Waffensammlung S.K.H. des Prinzen Karl von Preussen zu Berlin. Man erkennt die Periode nicht nur aus der Form des Ganzen, sondern auch nach der Art des Harnisch des hl. Georg. In dem eisernen Griffe des Schwertes sind vier längliche Basreliefs von Elfenbein eingesetzt; dieselben stellen dar: auf der Vorderseite oben das Christuskind, darunter den hl. Georg, auf der entgegengesetzten Seite oben die hl. Barbara (hier unter B dargestellt), darunter den hl. Sebastians, hier mit A bezeichnet.

Die vier jungen Männer aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts sind nach einer höchst reichhaltigen Pergamentmalerei im kgl. Kupferstichkabinett zu Berlin. Matthäus Schwarz, Bürger zu Augsburg, ein Mann von seltener Kunstliebe, ließ dieselbe im Jahre 1522 fertigen, um dadurch seinen Nachkommen ein Denkmal seiner Zeit, mit besonderer Berücksichtigung der Trachten zu überliefern. Auf ihr sieht man ihn selbst und seinen Vater, sowie eine Menge Männer und Frauen, Zeitgenossen aus allen Ständen, im Gegensatz zu seinen Vorfahren der vergangenen Jahrhunderte.

Jedoch erstreckte sich die Kenntnis der Kostüme der Vorzeit bei Schwarz und seinem Maler nicht weiter als auf das 15. Jahrhundert zurück, in welchem noch ihre Großväter lebten und von dem ihnen das reichste Material vorlag, welches sie auch zur Darstellung aller früheren Jahrhunderte benützten. Auf ähnliche Weise wurde beim Anlegen von Ahnensälen und Stammbüchern verfahren, wodurch solche, welche die Quellen nicht genau untersuchten, in späteren Jahren Anlass gaben, die größten Irrtümer weiter zu geben. Für das 15. Jahrhundert jedoch fanden wir in den vorliegenden Figuren das zuverlässige Kostüm. Wiewohl die Tracht dieser vier Figuren im deutschen Raum liegt, so ist doch im Schnitt der Überröcke italienischer Einfluss zu erkennen.

Quelle: Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften von frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts, nach gleichzeitigen Originalen von Dr. J. H. von Hefner-Alteneck. Verlag von Heinrich Keller. Frankfurt a. M. 1879-1889.

Illustration, Ornament

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