Formen frühchristlicher Kunst. Bronzeleuchter aus dem zwölften Jahrhundert. Handwerk des Mittelalters.
Leuchter von Bronzeguß, aus dem zwölften Jahrhundert, in der fürstlichen Wallenstein’schen Sammlung zu Meihingen.
Modekunde: Kleines Arbeits- und Bildbuch,
von Charlotte Lowack, Ruth Prof. Dr. Bleckwenn
Über 200 Zeichnungen. Ein Klassiker.
Wir geben mehrere Leuchter solcher Art mit Laubwerk, Drachen und ähnlichen Verzierungen, doch sind jene ihrer Anlage nach mehr architektonisch konstruiert, während der hier dargestellte freier und fantastischer aus einem Drachen gebildet ist, dessen Schweif im Laubwerk und Blumen ausläuft.
Die vorliegende geometrische Abbildung ist Originalgröße. A zeigt den Auslauf des Schweifes, an welchen sich die beiden Flügelspitzen anschließen, von oben gesehen; B den in der Totalansicht nicht bemerkbaren Auslauf des Schweifes, der sich auf der linken Seite an den Flügel des Drachen anlegt.
Wie wir schon öfter zeigten, stammen viele Formen frühchristlicher Kunst bis zum 13. Jahrhundert besonders bei kirchlichen Gerätschaften, aus dem Orient, und der hier dargestellte Leuchter hat die größte Verwandtschaft mit alt-japanesischen Bronzearbeiten, die wir unter anderen Museen besonders in Haag und der ethnographischen Sammlung zu München antreffen. In dem vortrefflichen Werk, Mélanges d’archéologie (par Charles Cahier et Arthur Martin), finden wir ähnliche Bronzeleuchter, die ebenfalls durch ihre Gestaltung sehr an das Indische erinnern.
Kostüm und Mode, das Bildhandbuch von John Peacock.
Von den frühen Hochkulturen bis zur Gegenwart. Mit weit über tausend farbigen Abbildungen bietet dieses Bildhandbuch einen einmaligen Überblick über die Mode des Abendlandes.
Was die symbolische Bedeutung der bei solchen Werken so oft erscheinenden Pflanzen, dann der Drachen, fantastische Löwen, Adler und andere Tiere betrifft, die man als Prinzip des Guten oder des Bösen, als Erde, Himmel, Hölle, Ewigkeit und so weiter erklärte, so geben wir zu, dass allerdings beim Ursprung solcher Dinge derartige Gedanken zugrunde lagen, allein in der Regel wurden sie in der Kunst und dem Handwerk des Mittelalters durch die Gewohnheit weitergegeben, ohne dass man dabei an eine besondere Bedeutung dachte.
Uns kann es bei der Sache nur um die Geschmacksrichtung einer Periode im Ganzen und Allgemeinen und um den Geist des Künstlers im Einzelnen zu tun sein, was uns oft mir erhebt und Stoff zum Nachdenken gibt, als alle mühsam ausgesuchte Allegorie.
Quelle: Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften von frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts, nach gleichzeitigen Originalen von Dr. J. H. von Hefner-Alteneck. Verlag von Heinrich Keller. Frankfurt a. M. 1879-1889.

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