
Name: Goltuck, feinster Ferahan mit Vögeln. Größe: 127 X 230 cm.
Sammlerstück: selten. Kette: Baumwolle sechsfach gezwirnt, 70 Fäden auf 10 Zentimeter.
Eintrag: Baumwolle einfach, d. h. nach jeder Knotenreihe 1 Grundschuss.
Knüpfung: Schafwolle zweifach.
Alter: 150 Jahre.
Knoten: 16 Knoten per Quadratzentimeter, geknüpft auf 2 Fäden = 1600 Knoten per Quadratdezimeter.
Einteilung nach dem Webstoff: Schafwollteppich.
Nach der Konfektion: niederflurig. Nach dem Format: Sedjadé (110/130 x 200/220 cm circa.)
Nach dem Gewebe: plüschartig. Nomadenteppich.
Herkunftsgebiet: Persien.
Goltuck, feinster Ferahan mit Vögeln.
Persischer Nomadenteppich 18. Jahrhundert.
Modekunde: Kleines Arbeits- und Bildbuch,
von Charlotte Lowack, Ruth Prof. Dr. Bleckwenn
Über 200 Zeichnungen. Ein Klassiker.
Dieser Teppich wirkt besonders auffallend durch seine prachtvollen Farben. Auf altrotem, matt seidenglänzendem Grund breiten sich über das ganze Innenfeld des Teppichs aneinandergereiht Polygone aus. Diese enthalten je zwei einander zugewendete Palmwipfel abwechselnd grün, blau und braun. Eine kleine Vase, sowie Blüten und Vögel dienen als Füllmuster.
Dieser Teppich scheint eine ganz besonders symbolische Bedeutung zu haben, ist doch die Palmette eine uralte, wahrscheinlich aus Indien stammende typische Figur, von der nach der Auslegung eines ehemaligen Ministers, des Sha Naser-Ed-Dine gesagt wird: »In der Krone des Iran befindet sich ein aus den kostbarsten Edelsteinen zusammengesetztes Ornament in Form eines Palmwipfels« Da beinahe alle Motive und Symbole eine religiöse Bedeutung haben, ist es nicht ausgeschlossen, daß die Palmette die heilige Flamme versinnbildlichen soll.
Der Fond ist begrenzt von sieben Borten; die mittlere enthält auf cremefarbenem Grund stilisierte Blätter und Blütenknospen in mannigfaltigen Farben. Die andern, schmäleren Bortenstreifen, zeigen teils einfache, teils mit Blüten durchsetzte Wellenranken. Der kurz geschorene, recht eng geknüpfte Teppich ist noch sehr gut erhalten.
Kostüm und Mode, das Bildhandbuch von John Peacock.
Von den frühen Hochkulturen bis zur Gegenwart. Mit weit über tausend farbigen Abbildungen bietet dieses Bildhandbuch einen einmaligen Überblick über die Mode des Abendlandes.
In früheren Jahren war der Goltuck ein Produkt des Hausfleißes der Bewohner von Ferahan. Dieser Nomadenteppich wird heute für europäische Bedürfnisse in der Provinz Ferahan in Teppichsorten wie »Mahal, Mintas, Ferahan, Ziegler, Maskabad« geknotet. Diese neuzeitlichen Erzeugnisse sind aber nur ein Abglanz unseres prachtvollen Originals.
Quelle: Der Orient-Teppich in Geschichte, Kunstgewerbe und Handel von Karl Meyer-Pünter. Meyer-Müller & Co; 1917.
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