- Der Hennaklemmer.
Dort, wo s‘ no‘ nach dem alten Brauch
Zum Hochzeitladen kemma,
Da nehmen s‘ no‘ an Burschen mit;
Der hoaßt der Hennaklemma 1).
Der geht auf jeden Hof, wo s‘ lad’n,
Die Henna nach, die alten;
Wenn er derwischt werd, kriegt er Schläg‘;
Sunst 2) derf er oane b’halten.
Für dös G’schäft hab’n s‘ an Hiesl g’friemt, 3)
Un Vettern von der Lisei;
U Bursch voll g’schnecklet‘ 4) schwarze Haar,
Ah, der fangt s‘ z’samm, der Hiesei!
Der hat an Kopf wie oachens Holz,
Zwoa federn aufm Felber 5)
Und Schneid! – a Leben! – und an Stolz
As wie der Gockel selber!
1) Hennenfänger. Näheres über den Brauch findet sich in Bavaria B. I, I, S. 390. 2) wenn es ihm unbemerkt gelingt, eine zu fangen. 3) aufgestellt. 4) gekräuselt, gelockt. 5) Hut.
Quelle: A Hochzeit in die Berg‘. Dichtungen in oberbayerischer Mundart zu Hugo Kauffmann’s Zeichnungen von Karl Stieler. Verlegt von Adolf Bonz & Comp. 1887.

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