Kachelofen der Gotik. 15. Jahrh.
Kachelofen aus der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts im Germanischen Museum zu Nürnberg. Dieser höchst kunstvoll gearbeitete und mit lebhaften Farben emaillierte Ofen befand sich ursprünglich in einem Spital zu Ochsenfurt.
Oben im Gesims erscheint eine Reihenfolge von Wappenschilden; dieselben sind von verschiedenen fränkischen Geschlechtern, welche vorzugsweise ihren Sitz in Würzburg hatten. In den fünf folgenden, übereinander stehenden Reihen von Kacheln sind die ganzen Wappen der Familien, die sich teilweise wiederholen, ausführlicher aufgeführt. Auf den Schilden stehen Helme mit Helmzierde und in der untersten Reihe sind noch Schildhalter in geteilter Kleidung (Mi-parti) hinzugefügt.
Die Wappen wechseln mit Darstellungen von Aposteln, die sich ebenfalls wiederholen. In der Hohlkehle am Fuss des Ofens erblickt man eine Reihe gleichförmiger Landsknechte in liegender Haltung. Die Tracht derselben besteht aus dem Barett, Wams, eng anliegenden Beinkleidern und Schnabelschuhen. Auf den abgestumpften Ecken des Kachelofens laufen senkrechte Leisten mit Weinranken und Trauben.
Der im gotischen Stil gehaltene Untersatz, der die Füsse bildet, besteht aus Sandstein.
Quelle: Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften von frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts, nach gleichzeitigen Originalen von Dr. J. H. von Hefner-Alteneck. Verlag von Heinrich Keller. Frankfurt a. M. 1879-1889.
Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften vom frühen Mittelalter ... von Dr. J. H. von Hefner-Alteneck.
Ein Jahr im Mittelalter: Essen und Feiern, Reisen und Kämpfen, Herrschen u.v.m. von Tillmann Bendikowski.
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Die Lederhose: Kleine Kulturgeschichte des alpenländischen Beinkleids. Dt. /Engl.
von Franz J. Grieshofer (Autor), Christian Brandstätter (Bearbeitung), Franz Hubmann (Bearbeitung). "Die Lederhose" läßt mit seinem volkskundlich fundierten Text, mit seinen Farbfotos und historischen Schwarzweißaufnahmen (von Oktoberfesten und Trachtenumzügen anno dazumal über lederbehoste Oberammergauer Akteure und fesche Wildschützen bis zu Hofjagden bei Kaiser Franz Josef) weder für den lederhosen-Habitue' noch für den Laien einen Wunsch offen.