Auguste Racinet. Kostümgeschichte von Françoise Tétart-Vittu  (Autor).

Herausgeber: TASCHEN (2. Juni 2021)
Sprache : ‎Deutsch
Gebundene Ausgabe: ‎752 Seiten

RUSSLAND. DIE KIBITKA, DAS ZELT DER KALMÜCKEN.

Kibitka, Кибитка, Kalmücken, Oyriates, Mongolen, Buddisten, Jurte, Nomadenzelt

DIE KIBITKA, DAS ZELT DER KALMÜCKEN.

DIE KIBITKA, DAS ZELT DER KALMÜCKEN.

Modekunde, Arbeitsbuch, Bildbuch ,

Modekunde: Kleines Arbeits- und Bildbuch,

von Charlotte Lowack, Ruth Prof. Dr. Bleckwenn
Über 200 Zeichnungen. Ein Klassiker.

RUSSLAND.

Die Kalmücken, der mongolischen Rasse angehörig, erschienen in Europa zuerst im Jahre 1630 und liessen sich 1636 am Kaspischen Meere nieder. 1770 kehrte ein Teil derselben in die heimischen Steppen am Fusse des Altaigebirges zurück. Die Kalmücken sind Fischer und Hirten. Sie schlagen ihre Kibitken bald hier, bald da auf und bilden so zeitweise Ulus oder Ortschaften.

Die Zelte bestehen aus einem Gerippe von Weidenzweigen, 2 m hoch, das eine Rundung von 5 m Durchmesser bildet. Diese kreisförmige Wand wird mit einer ebenso hergestellten Wölbung versehen und mit Filz bedeckt. Die einzigen Öffnungen sind ein Rauchloch in der Mitte des Daches und eine Holztür. Das Ganze ist in einer Viertelstunde errichtet.

Kostüm und Mode, das Bildhandbuch von John Peacock.

Von den frühen Hochkulturen bis zur Gegenwart. Mit weit über tausend farbigen Abbildungen bietet dieses Bildhandbuch einen einmaligen Überblick über die Mode des Abendlandes.

In der Mitte des Zeltes steht ein Dreifuss mit einem Kessel darüber. Den Hintergrund nimmt ein Holzbett ein, mit Pelzdecken und einem Stück Stoff bedeckt und von einer Art Baldachin überragt. Heiligenbilder, Kleiderstoffe, Waffen, Sättel, Gerüste für verschiedene Geräte, niedrige Tische, gerollte Filzstücke als Sitze, eine Gebetsmühle – die Kalmücken sind Buddhisten, vervollständigen das Mobiliar.

Die meisten Kalmücken haben ihr altes Kostüm beibehalten: Pelzmütze, Bechmet, eine Art von Gürtel bis zum Kinn geknöpftes Wams, ein in der Taille gegürteter Überreck aus blauer oder grüner Seide oder Wolle und Stiefel aus schwarzem Leder oder gelbem Maroquin mit eisenbeschlagenen Absätzen.

Die kalmückischen Frauen tragen ein langes Kleid unter einem Überreck, Ohrgehänge, aus einem Metallring mit Perlmuttergehänge bestehend, und eine Mütze aus samtgefütterter Seide mit breitem aufgeschlagenem Rand, der das Haar bis auf die langen, das Gesicht umrahmenden Stirnhaare verhüllt.

Abbildungen aus dem Werke des Grafen Charles de Rechberg, Les peuples de la Russie, 1812 .

Quelle: Geschichte des Kostüms in chronologischer Entwicklung von Auguste Racinet. Bearbeitet von Adolf Rosenberg. Berlin 1888.

Anmerkung:

Eine Kibitka (russisch: Кибитка) ist eine Jurte oder ein russischer Wagentyp. Der Kibitka-Wagen verwendet die gleiche Ausrüstung wie die Troika. Im Vergleich zur Troika ist ein Kibitka größer und meist geschlossen. In der russischen Literatur und Folklore wird dieser Begriff hauptsächlich für Zigeunerwagen verwendet. Während des Russischen Reiches wurde es zur Deportation entehrter Adliger benutzt, was zu dem Begriff „Kibitkenjustiz“ führte.

Siehe auch:  Rom. Opfer und Hausgerätschaften. Kulturgeschichte der Antike.

Die Kalmücken in Russland, Nachkommen des mongolischen Volkes der Oyriates, deren Vorfahren 1607 aus der Dsungarei (China) ausgewandert sind, gründeten 1630-1724 das Kalmücken-Khanat im Nordkaukasus. Heute bilden sie die Mehrheit in der autonomen Republik Kalmückien am Westufer des Kaspischen Meeres. Die Kalmücken und ganz allgemein die Oyriates werden in griechischen Texten des 18. Jahrhunderts manchmal als Eleuthes („Freie“) bezeichnet.

Auguste Racinet. Kostümgeschichte von Françoise Tétart-Vittu  (Autor).

Herausgeber: TASCHEN (2. Juni 2021)
Sprache : ‎Deutsch
Gebundene Ausgabe: ‎752 Seiten

Klassische Literatur zur Kostümkunde

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