Auguste Racinet. Kostümgeschichte von Françoise Tétart-Vittu  (Autor).

Herausgeber: TASCHEN (2. Juni 2021)
Sprache : ‎Deutsch
Gebundene Ausgabe: ‎752 Seiten

Persische Trachten der Antike. Phrygische Mütze. Die Amazonen.

phrygische Mütze, Anaxyrides, Amazonen, Tiara, Antike, Parther, Meder, Kostüme,
Bekleidung der Amazonen, Perser, Parther.

ASIEN. TRACHTEN VON PERSIEN UND KLEINASIEN. MÖBEL. DIE PHRYGISCHE MÜTZE. DIE AMAZONEN.

Nr. 26. Junger Mann aus Palmyra. – Die Tracht besteht aus einer kurzen, gegürteten Tunika, einem leichten Mantel mit kurzen und engen Ärmeln, den Anaxyrides, eng anliegenden, bis an die Knöchel herab reichenden Beinkleidern, und Halbstiefeln. – Nach einem Relief.

Modekunde, Arbeitsbuch, Bildbuch ,

Modekunde: Kleines Arbeits- und Bildbuch,

von Charlotte Lowack, Ruth Prof. Dr. Bleckwenn
Über 200 Zeichnungen. Ein Klassiker.

Nr. 27. Indischer Bacchus nach einer von Winckelmann publizierten Antike. Die Unterarme sind restauriert.

Nr. 3. Teile weiblicher Tracht.

Das große Buch der Volkstrachten von Albert Kretschmer ist eine Fundgrube nicht nur für Trachtengruppen und Volkskundler.
Der Band enthält Trachten aus allen deutschen Regionen, Österreich und Tirol.

Kostüm und Mode, das Bildhandbuch von John Peacock.

Von den frühen Hochkulturen bis zur Gegenwart. Mit weit über tausend farbigen Abbildungen bietet dieses Bildhandbuch einen einmaligen Überblick über die Mode des Abendlandes.


Nr. 10 und 19. Perser. Der eine trägt eine Mütze, der andere die spitze Mitra oder Tiara.

Weites, an den Seiten mit dem Gürtel aufgeschürztes Obergewand mit trichterförmigen Ärmeln, unter denen man den engen Schnitt des Unterkleides sieht.

Nr. 17. Persischer König. Perlengestickte Mitra und ein Diadem mit zinnenartig ausgezackten Spitzen. (Aus dem Pariser Antikenkabinet.)

Nr. 15. Fussbekleidung.

Nr. 4 und 13. Sessel oder Thron.

Nr. 2. Fliegenwedel.

Diese ersten 10 Nummern beziehen sich auf Persien. Die Nummern 2, 3, 4, 10, 13, 15 und 19 sind Reliefs von Persepolis und aus den Gräbern des benachbarten Naxi Rustan entlehnt.

Nr. 5 und 6. Parther. Die Haartracht folgt dem Luxus der Meder und Perser. Die Tiara, mit umgebogener Spitze, stimmt mit der phrygischen Mütze überein. (Nach Münzen im Cabinet des médailles der Pariser Nationalbibliothek.)

Nr. 20. Parthamaspates (c. A.D. 116), König der Parther, nach dem Konstantinsbogen in Rom. Er trägt, wie man an den Ärmeln sieht, eine Tunika über der andern und einen befranzten Mantel.

Nr. 14. Tiara, Köcher und Bogen, die gewöhnlichen Waffen der Parther. (Nach einer Münze im Pariser Antikenkabinet.)

Nr. 12. Tigranes, König von Armenien. (Nach einer Münze eben daselbst.)

Nr. 9. Armenische Tiara mit Bogen und Pfeilen. (Römische Münze.)

Nr. 22. Personifikation des eroberten Armeniens, um Gnade flehend. Über die Mitra ist die Tiara gesetzt. (Nach einer römischen Münze.)

Nr. 16. Eine ähnliche Tiara. (Nach einer Münze.)

Nr. 1, 23 und 24. Amazonen nach griechischen Vasenbildern. (Tichbein und Passeri.)

Nr. 18. Asiatische Kopfbedeckung einer phönizischen oder phrygischen Frau. (Nach einer Münze im Pariser Antikenkabinet.)

Nr. 11 und 25. Mitren oder phrygische Mützen mit Kinnbändern, redimicula von den Römern genannt.

Nr. 21. Phrygischer Hirt. Statue des Attys, des von der Cybele geliebten schönen Hirten. (Nach einem Relief.)

Siehe auch:  Die Dogen von Venedig und ihre Beamten vom 9. bis 16. Jh.

Nr. 8. Paris nach einem Wandgemälde in Herculaneum. Er trägt zwei Gürtel. Der eine ist unter der Tunika verborgen, der andere ist türkisblau. Die Tunika ist blau, der Mantel hellblau, die Mitra saffranfarben. Die Anaxyriden sind von derselben Farbe, aber heller.

Nr. 7. Armenier. Lange Ärmeltunika und darüber eine kurze ohne Ärmel. (Publiziert von Guattani.)

Die Parther, ein kriegerisches Nomadenvolk, nahmen mit ihrer Unterjochung Persiens auch altiranische Religion und Sitte an und hielten sich in Tracht und Luxus an die Überlieferungen der persischen Könige. Sie trugen lange, weite, bisweilen durchsichtige Gewänder, die reich mit Gold gestickt waren. Ebenso folgten die Völker Vorderasiens, insbesondere die Phrygier, der asiatischen Sitte. In der Tracht erhielt sich das durch die Assyrier und Babylonier gegebene Vorbild.

Die verschiedenen Bestandteile dieser asiatischen Tracht sind die folgenden: die einfache Tunika mit einem oder zwei Gürteln Nr. 8, mit oder ohne Ärmel Nr. 1, 8, 21, 24 und 26; die darüber gezogene Tunika mit kurzen Ärmeln oder ohne Ärmel Nr. 7 und 20; das lange Kleid Nr. 7, 22 und 27, mit weiten Ärmeln Nr. 10, halblang Nr. 19; der leichte, vorn offene, halblange Mantel mit kurzen, engen Ärmeln Nr. 26; der kurze, ärmellose Mantel Nr. 21; der halblange, ärmellose Mantel Nr. 8; der lange, befranzte Königsmantel Nr. 20; das vom Gürtel bis zu den Füssen reichende Beinkleid, Anaxyrides genannt, welche am Knöchel mit einem Bande zusammengezogen wurden; die Mütze, Mitra, Tiara und Krone, jede für sich allein getragen Nr. 1, 6, 7, 8, 10, 19, 21, 23 und 26, oder die Tiara über die Mitra gesetzt Nr. 9, 12, 22, oder die Mitra mit einem Band befestigt Nr. 18, oder die Krone über die Mitra gesetzt Nr. 17. Bei grosser Kälte wurden zwei Tuniken und drei Anaxyriden über einander getragen.

Die phrygische Mütze hatte verschiedene Formen. Sie war kegel- oder eiförmig, wie die des Odysseus, oder zylinderförmig, wie die der römischen Freigelassenen. Wenn die Spitze nach vorn übergebogen ist, entsteht die Form der eigentlichen „phrygischen Mütze“ Nr. 25. Bei den Römern hiess diese Kopfbedeckung pileus; sie war ein Zeichen des freien Mannes und wurde deshalb auch einem Sklaven bei seiner Freilassung von seinem Herrn überreicht. Auf antiken Kunstdenkmälern erscheint Paris gewöhnlich mit der phrygischen Mütze. Der Pileus ist die gewöhnliche Kopfbedeckung der Seeleute, Fischer und Handwerker.

Siehe auch:  Japanische Trachten. Geistliche und bürgerliche.

Mit der phrygischen Mitra werden auch die Amazonen abgebildet, die auf Kunstwerken jedoch nicht mit verstümmelter rechter Brust, sondern vollkommen wohlgebildet erscheinen. Die griechischen und römischen Künstler hielten sich nicht an die Überlieferung der Geschichtsschreiber, nach welchen sich die Amazonen die rechte Brust ausbrannten, um besser den Bogen spannen zu können. Die Amazonen werden gewöhnlich mit einer leichten Tunika dargestellt, welche die rechte Schulter und den rechten Arm frei lässt, um die Beweglichkeit des letztem beim Schwingen der Streitaxt zu erleichtern.

Quelle: Geschichte des Kostüms in chronologischer Entwicklung von Albert Charles Auguste Racinet. Bearbeitet von Adolf Rosenberg. Berlin 1888.

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