Zwei Frauen in der historischen Tracht von Schaumburg-Lippe um 1912.
Links: Schaumburg, Kirchspiel Lindhorst. Rechts: Bückeburger Festtagstracht.
Schaumburg-Lippe wurde 1647 als Kreis gegründet, wurde 1807 Fürstentum, 1918 Freistaat und war bis 1946 ein kleines Bundesland im heutigen Niedersachsen mit der Hauptstadt Bückeburg.
Schaumburg-Lippe wurde 1647 durch die Teilung des Landkreises Schaumburg durch Verträge zwischen dem Herzog von Braunschweig-Lüneburg, dem Landgrafen von Hessen-Kassel und dem Grafen von Lippe als Landkreis gebildet.
Die Teilung erfolgte, weil Graf Otto V. von Holstein-Schaumburg 1640 gestorben war und keinen männlichen Erben hinterließ. Die Lage von Schaumburg-Lippe war zunächst etwas prekär: Sie musste sich mit dem zu Hessen-Kassel gehörenden Landkreis Schaumburg eine Vielzahl von Institutionen und Einrichtungen teilen, darunter die Repräsentantenversammlung und die hochproduktiven Bergwerke Bückeberg, an denen der Landgraf von Hessen-Kassel einige feudale Rechte behielt. Sie wurde durch die eigenwillige Politik des regierenden Grafen Friedrich Christian weiter bedroht. Um diesen Bedrohungen zu begegnen, behielt Friedrichs Enkel Graf Wilhelm (der 1748-1777 regierte) eine stehende Armee von bis zu 1000 Soldaten – eine ganze Menge für ein so kleines Gebiet.
Mit Wilhelms Tod 1777 erbte der Junior Schaumburg-Lippe-Alverdissen das Land und vereinte damit Schaumburg-Lippe wieder mit Lippe-Alverdissen.
Quelle: Die Deutschen Volkstrachten zu Beginn des 20. Jahrhunderts von Rose Julien. Nach dem Leben aufgenommen. Publiziert von F. Bruckmann, München 1912.
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