Seidenstoff, Vögel in Ranken. Byzantinisch-sassanidischer Mischstil. Sizilien um 1200. Museum Utrecht I 125.

Orientalische Arbeit XII. Jahrhundert.
Modekunde: Kleines Arbeits- und Bildbuch,
von Charlotte Lowack, Ruth Prof. Dr. Bleckwenn
Über 200 Zeichnungen. Ein Klassiker.
Seidenstoff. Blauer Grund. Muster gegenständig, vielfarbig. Feines arabisches Blattwerk, weiss, wächst in schlanken Schäften empor, deren Zeichnung reihenweise versetzt ist und welche Zweige entlassen, in deren Ranken sich Palmetten und phantastische Blüten befinden.
Dazwischen, streifenweise angeordnet, paarweise phantastische Vögel in den Farben wechselnd. Erhalten sind, wie die Tafel es zeigt, grüne, rote und gelbe Vögel, mit andersfarbigen Zutaten. Unten Abschlusskante des Gewebes.
Von diesem Stoff von ausserordentlich feiner Zeichnung befindet sich ein Stück im Aartsbisch. Museum zu Utrecht, wohin es aus der Stadt Dokkum, Provinz Friedland, als Teil eines Pluviale *) gelangt ist. Das Kunstgewerbe Museum besitzt eine Aufnahme, von ca. 1850, desselben oder eines ganz ähnlichen Stoffes, der sich in der Jansenistenkirche in Utrecht befunden haben soll, aber nicht mehr auffindbar ist. Der Stoff ist auch, im ganzen richtig, aber doch nicht in voller Feinheit, abgebildet bei Prisse d’Avennes, Part arabe, vol. III., pl. CLI.
Kostüm und Mode, das Bildhandbuch von John Peacock.
Von den frühen Hochkulturen bis zur Gegenwart. Mit weit über tausend farbigen Abbildungen bietet dieses Bildhandbuch einen einmaligen Überblick über die Mode des Abendlandes.

*) Das Pluviale ist ein liturgisches Gewand der lateinischen Kirche. Der Mantel (im Lateinischen bekannt als pluviale „Regenmantel“ oder cappa „Umhang“) ist ein liturgisches Gewand, genauer gesagt ein langer Mantel oder Umhang, der vorne offen ist und an der Brust mit einem Band oder einer Schnalle befestigt wird. Es kann von jeder liturgischen Farbe sein und von jedem Rang des Klerus getragen werden, unter bestimmten Umständen auch von Laiendienern. Wird er von einem Bischof getragen, wird er in der Regel von einer Mitra begleitet. Der Verschluss, der oft stark verziert ist, wird Morse genannt.
Quelle:
- Die Gewebe-Sammlung des Königlichen Kunstgewerbe Museums. Herausgegeben von Julius Lessing. Verlag von Ernst Wasmuth. Berlin 1900.
- Arab Art as Seen Through the Monuments of Cairo: From the Seventh Century to the End of the 18th by Émile Prisse d’Avennes. Paris 1879.
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