
Auf diesen Tafeln sind Frauen-Hauben und Kopfbedeckungen der Volkstrachten in Österreich und Süddeutschland sowie der Nationaltrachten in Ungarn zusammengestellt.
Unter den deutschen Trachtenhauben nehmen die prunkvollen Goldhauben einen hervorragenden Platz ein. So mannigfaltig sie auch in verschiedenen Gegenden ihrer Form nach sein mögen, gleichen sie sich doch in der Art der Herstellung. Eine feste Unterlage oder ein Drahtgestell ist mit Goldlahn, goldübersponnenen Seidenschnürchen und unterlegten Drahtfäden bedeckt oder ausgefüllt. Oft treten dazu aufgenähte Scheibchen. Namentlich Österreich hatte eigenartige Goldhaubenformen aufzuweisen.
Modekunde: Kleines Arbeits- und Bildbuch,
von Charlotte Lowack, Ruth Prof. Dr. Bleckwenn
Über 200 Zeichnungen. Ein Klassiker.

Tafel 18. Hauben der Volkstrachten in Österreich. Krain, Oberösterreich, Niederösterreich.
18. A) Niederösterreich bis nach Mähren. 18. B) Niederösterreich. 18. C) Krein. 18.D) Oberösterreich
Von den abgebildeten Trachtenhauben gehören folgende Österreich an: Tafel 18A, die hohe Retzerhaube aus den Gegenden von Niederösterreich nördlich der Donau bis nach Mähren hinein; 18 B und 46 A stammen aus dem Viertel unter dem Wienerwalde, während 46 B, die helmartige Ybbserhaube, aus buntem Seidenstoff mit Goldspitze am Stirnrand in dem Viertel ob dem Walde (Waldviertel) zu Hause ist. Die originelle Krainerhaube auf Tafel 18 C hat einen hohen, sorgfältig in unzählige kleine Fältchen gelegten und aufgesteiften Leinenaufsatz über einer breiten schweren Goldborte.
Das große Buch der Volkstrachten von Albert Kretschmer ist eine Fundgrube nicht nur für Trachtengruppen und Volkskundler.
Der Band enthält Trachten aus allen deutschen Regionen, Österreich und Tirol.
Kostüm und Mode, das Bildhandbuch von John Peacock.
Von den frühen Hochkulturen bis zur Gegenwart. Mit weit über tausend farbigen Abbildungen bietet dieses Bildhandbuch einen einmaligen Überblick über die Mode des Abendlandes.
18 D ist ein besonders schönes und reiches Exemplar der bekannten Linzerhauben, Tafel 46 C ein Pongauer Haaraufsatz, der auf der Frisur mittelst einer durch den Gupf gesteckten silbernen Nadel befestigt wurde.

Hauben und Kopfbedeckungen aus Süddeutschland: Tafel 45 A—C sogenannte Radhauben, wie sie in Bayern, Württemberg und Vorarlberg üblich waren; die erste, aus Goldlahn mit Goldspitzen, unbekannter Provenienz; die zweite aus Memmingen, mit Glasperlen und Steinen besetzt; die dritte eine Trauerhaube aus Kaufbeuren mit schwarzen Spitzen auf dem Drahtgestell und Goldlahn auf dem Gupf. Verkürzt erscheint die Radform bei der Nördlingerhaube 45 D, die mit blauem Stahllahn verziert ist. 45 E und F zwei bayerische Riegelhauben, die eine als Festhaube mit Goldlahn, die andere als Trauerhaube mit dunklen Perlen besetzt.
Werktagsgewand
Herausgeber: Bezirk Schwaben; 2. Edition (9. August 2013).
Das Buch bietet eine ausführliche Anleitung zum Nähen des Werktagsgewandes.
Garnkunst. Naturmotive sticken mit der Nähmaschine.
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45 G aus Immenstadt im Allgäu hat um einen Gupf aus Goldlahn und Goldspitzen einen breiten Rand aus weisser Nähspitze, der das Gesicht umrahmt. Die Regensburger Haube 45 H besteht aus einem dreieckigen Leinenstück mit blauer Seidenstickerei auf einem schwarzen schildförmigen Feld und einem viereckigen Spitzenvorstoss. 45 D ein Exemplar der seltenen, absonderlichen Augsburger Igelhauben aus schwarzen Glasstiften und 45 E eine Augsburger Buckelhaube mit goldgeschmücktem Deckel und Band sowie einer Spitzenumrahmung.

Ungarische Trachtenhauben und Kopfbedeckungen: 46 F aus schwarzem Samt mit Goldlahn, Scheibchen und gedrehten Fäden auf unterlegtem Grunde; 46 G, aus der Gegend von Fünfkirchen, ein weisses mit Goldspitzen besetztes Tuch, das auf die linke Schulter geworfen und mit bunten Schleifen und Drahtblumen besteckt wird. 46 H aus Walachisch-Bogsan im Krasso-Szörenyer Comitate, plattenförmig, aus schwarzem Tuch mit Goldstickerei; 46 l aus Jászladány im Jász-Nagykun-Szolnok Komitat, aus violettem Samt mit schöner Goldstickerei.
Quelle: Die Costüm-Ausstellung im K. K. Österreichischen Museum, 1891. Ihre wichtigsten Stücke, ausgewählt und beschrieben von Dr. Karl Masner. Karl Masner; Julius Löwy; K.K. Österreichisches Museum für Kunst und Industrie. Wien: J. Löwy, 1894.
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