Auguste Racinet. Kostümgeschichte von Françoise Tétart-Vittu  (Autor).

Herausgeber: TASCHEN (2. Juni 2021)
Sprache : ‎Deutsch
Gebundene Ausgabe: ‎752 Seiten

Venedig Italien. Hofnarren, Pagen, Zwerge. Die Castellani Condoliere.

Italien, Gondoliere, Kostüme, Hofnarren, Pagen, Zwerge, Venedig, Mittelalter, 15. Jahrhundert,
Die venezianischen Gondoliere. Nicolotti und Castellani. Zwerge und Hofnarren, Pagen und Liebesboten.

ITALIEN. DIE VENEZIANISCHEN GONDOLIERE; XV. UND XVI. JAHRHUNDERT. PAGEN, ZWERGE UND HOFNARREN; XIV. UND XVIII. JAHRHUNDERT.

DIE CASTELLANI·GONDOLIERE.

Zur Zeit des Philippe de Commynes (1447-1511) zählte man 30000 Gondeln in Venedig. Die Gondoliere im Dienste des Dogen und des Adels trugen die Livree ihrer Herren. Unter den Übrigen unterschied man die Nicolotti, die dunkel, und die Castellani, die rot Gekleideten, Farben, die zugleich als Abzeichen der Bewohner des rechten resp. des linken Ufers des Grossen Canals dienten.

Modekunde, Arbeitsbuch, Bildbuch ,

Modekunde: Kleines Arbeits- und Bildbuch,

von Charlotte Lowack, Ruth Prof. Dr. Bleckwenn
Über 200 Zeichnungen. Ein Klassiker.

Die Gondeln waren in Venedig gegen Ende des Mittelalters Gegenstände eines grossen Luxus, den man durch besondere Gesetze einzuschränken suchte. Die Staatsbarken des Adels waren gewöhnlich mit zwei, die Mietgondeln mit einem Gondoliere bemannt.

Nr. 3 und 4. Gondoliere an einem Kai landend. Alltagskostüm; Ende des XV. Jahrhunderts. Nach Gemälden des Ludovico Menin. Nr. 3. Den Kopf umschliessende Mütze. Grünes Wams mit roter Tuchkapuze. Gürtel und Tasche von gelbem Leder. Dolchmesser. Dunkle Hosen. Lederschuhe. Nr. 4. Mütze von derselben Form mit zwei Federn. Hemd mit weiten Ärmeln. Westenartiges Wams mit Gürtel. Hosen, an der Innenseite weiss, an der Aussenseite rot.

Nr. 1, 2, 5 und 6. Gondoliere im Paradekostüm; nach einem Gemälde des Carpaccio in der Akademie zu Venedig.

Kostüm und Mode, das Bildhandbuch von John Peacock.

Von den frühen Hochkulturen bis zur Gegenwart. Mit weit über tausend farbigen Abbildungen bietet dieses Bildhandbuch einen einmaligen Überblick über die Mode des Abendlandes.

Nr. 1. Afrikaner in Livree. Rote Mütze. Samtwams mit gelbseidenen Aufschlägen. Ebensolche Überärmel, die das gepuffte Hemd sehen lassen. Ledergürtel. Samt Kniehosen. Seidentricots, aus blauen und weissen Streifen zusammengesetzt. Schuhe von der Farbe des Barretts und des Wamses.

Nr. 2. Mütze mit roter Feder. Seidenes Wams, dessen Schlitze die Puffen des Hemds sehen lassen. Tricothosen, oben gestreift, unten einfarbig.

Nr. 5. Rotes Berrettino. Blaues geschlitztes Wams. Tricothosen.

Nr. 6. Scharlachene Wollmütze. Seidenes Wams. Seidene Überärmel, an den Schultern und Ellenbogen das Hemd sehen lassend. Dolch in einem schwarzen Gürtel mit Tasche. Lange rote Tricothosen.

PAGENKOSTÜM.

Jeder italienische Edelmann war von einem Gefolge junger Leute aus guter Familie umgeben, die bis zum siebenten Jahre unter der Ägide der Frau standen, um dann ihre kriegerische Erziehung zu geniessen.

Nr. 9. Reitkostüm. Nach einer Emaille des XIV. Jahrhunderts im Besitz des Herrn de Cristoforis in Venedig. Wams mit Lederkoller darüber. Grosse Gamaschen. Hosen, hinten mit Reitleder.

Nr. 7. Page im Gefolge einer Edeldame, XV. Jahrhundert. Der Page nach einem Gemälde des Carpaccio, die Dame nach einem Gemälde des Giovanni Bellini, beide in der Akademie zu Venedig.
Der Page, welcher die Schleppe der Dame trägt, ist bekleidet mit einem roten Samtbarrett, himmelblauem Wams mit Überärmeln, blau und weiss gewürfelten resp. gestreiften Hosen. An dem grauledernen Gürtel hängt eine rotlederne Tasche. Lederschuhe.
Die Dame trägt das Haar in einem Goldnetz. Die rotseidene Robe ist an dem tiefen Ausschnitt des Mieders mit Spitzenpuffen garnirt , Die Puffärmel des Hemdes sind unter orangefarbenen Überärmeln sichtbar.

Siehe auch:  Krönung von Karl V., König von Frankreich im 14. Jh.

ZWERGE UND HOFNARREN.

Zwerge dienten nach Blaise de Vigenère überall in Italien als Pagen und Liebesboten. Als Hofnarren wählte man mit Vorliebe Afrikaner und körperlich versehrte. Sie trugen die Livree ihrer Herren mit besonderen Narrenabzeichen.

Nr. 8. Hofnarr. Ende des XVI. Jahrhunderts. Gemälde von Paul Veronese; Galerie der Brera, Mailand. Livree aus weisser Seide mit Hosen aus weissem Leder oder Tuch. Das Wams ist mit goldenen Eicheln mit Seidenquasten besetzt.

Nr. 10. Hofzwerg. Anfang des XVI. Jahrhunderts. Fresko des Gaudenzio Ferrari, Galerie der Brera, Mailand. Weisser Filzhut, auf dem Rücken hängend. Gelbe Hosen mit blauen Streifen. Wams aus leichtem Stoff. Grosser Krummsäbel.

Nr. 11. Hofzwerg mit einem Affen; Ende des XVI. Jahrhunderts. Aus einem Gemälde des Bonifazio; Galerie der Brera, Mailand. Ohrgehänge, vorn offenes Wams; Pludderhosen; Strümpfe und geschlitzte Schuhe.

Nr. 12. Hofnarr. XVIII. Jahrhundert. Fresko des Tiepolo, Palast Labbia, Venedig.
Kostüm ähnlich dem in der Jugendzeit Ludwigs XIV. getragenen. Hoher Hut mitgeschlitztem Boden und ausgezackter Krempe; geteiltes Wams mit geschlitzten Puffärmeln. Lange Hosen und Schuhe.

Aquarelle von Stephan Baron.
Vgl. Vecellio, Costumes anciens et modernes, Paris 1859. – Delaporte, Le Voyageur français, 1782,

Quelle: Geschichte des Kostüms in chronologischer Entwicklung von Albert Charles Auguste Racinet. Bearbeitet von Adolf Rosenberg. Berlin 1888.

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